Die erste Klausur

Geschafft!

Ich habe noch recht viel Adrenalin im Blut und stehe noch unter Strom. Dabei hat alles super geklappt. Hier meine Schilderung für alle, die es interessiert:

Klausur Mathematik für Wirtschaftsinformatiker I

Um 8:20 Uhr machen wir uns auf den Weg. Ich habe Sorge, dass Schnee die Fahrt beeinträchtigt, deshalb bin ich dafür, lieber etwas zu früh loszufahren.

Meine Kinder bewegen sich sogar noch aus dem Bett. Lionel will wissen, wann ich wieder da bin. Nachdem mein Studium jetzt doch spürbare Auswirkungen hat ( Frühstück ohne Mami und Papi) erkundigt sich Benjamin: „Mami, was studierst du da eigentlich?“ und „Was ist dann nach der Klausur?“ Kilian reicht mir offiziell die Hand und sagt:“ Mami, du schaffst das schon. Konzentrier dich einfach! Was ist eigentlich, wenn du das vergeigst?“

Ich überlege, mit was für Sprüchen ich sonst immer morgens vor Schulaufgaben meine Kinder beglücke. Die könnte ich ja jetzt auch auf mich anwenden. Senedin liegt noch im Bett und nuschelt „Hey du machst das schon“. Ich freue mich jedenfalls, dass meine Kids mir die Daumen drücken.

Netterweise fährt mich mein Mann, weil er dann kurz bei Freunden in München vorbeischauen will. Um 9:10 Uhr sind wir da und warten noch 10 Minuten im Auto.

IUBH München

Die IUBH hat in München das 4. OG eines größeren Gebäudes gemietet. Überall findet sich das IUBH-grün. Das gibt mir direkt mal das Gefühl hier richtig zu sein. Ein netter junger Mann fragt ob er mir helfen kann. Er erklärt uns wo die Klausurräume sind und dass sie nach Nachnamen eingeteilt sind. Ich brauche aber erst mal die Toilette.

In meinem Klausurraum sind schon einige … eigentlich recht viele … Kandidaten. Alle Altersgruppen sind vertreten. Wir sollten um 9:30 Uhr da sein, ich bin also super pünktlich. Ich setze mich in die zweite Reihe. 15 Minuten lang passiert nichts, wir können noch in die Aufzeichnungen gucken oder ins iPhone oder aus dem Fenster. Ich schaue mich um: jeder hat was zu trinken auf dem Tisch stehen. Ich hole also meinen Apfelsaft aus der Tasche und stelle die Flasche auch auf meinen Tisch – obwohl ich weiss, dass ich die mit 100% Sicherheit nicht anrühren werde. Dann hole ich alle Stifte die ich nutzen will und ein Lineal aus meinem Mäppchen und lege sie mit meinem Taschenrechner auf den Tisch. Eigenes Papier dürfen wir ja nicht nutzen, also habe ich keins mit. Für einen Augenblick schießt mir das Bild von Mr. Bean in den Kopf. Wer den „Klausur-Sketsch“ kennt, der weiß wie wir jetzt alle ungefähr aussehen.

9:45 Uhr, es tut sich was: Wir sollen vorkommen und Ausweis und Studienausweis vorzeigen und unterschreiben, dass wir da sind.

Bevor die Klausuren ausgeteilt werden, werden wir gefragt, ob wir uns alle imstande fühlen, die Klausur jetzt zu schreiben. Ich überlege kurz ob ich nicht umkippen soll, entscheide mich aber dagegen. Ich reisse mich zusammen und denke mir … ja das klappt.

Es geht los …

Mit 8 Minuten Verspätung geht es los und wir dürfen die Klausur aus dem Umschlag nehmen. Ich mache mich ans Werk. Ich habe zittrige Hände und alles fühlt sich etwas eigenartig an. Ich arbeite alles durch und bin nach ca. 60 Minuten fertig. Für eine Aufgabe hätte ich gerne richtiges Karopapier gehabt. Ohne Karopapier kann ich mich mit der Aufgabe nicht so richtig anfreunden, obwohl ich genug Zeit dafür hätte. Das finde ich etwas schade. Ich lese meine Klausur zweimal Korrektur und finde tatsächlich noch einen Fehler : eine Teil-Lösung ist so selbstverständlich für mich, dass ich sie nicht mit auf das Blatt geschrieben habe… Schön fände ich es, wenn ich tatsächlich alle Fehler gefunden hätte und ich bei der ersten Klausur eine gute Note bekomme. Auf das Klausurergebnis muss ich aber jetzt 4-6 Wochen warten. Also dieses Jahr wird das vermutlich nichts mehr.

Wie früher nutze ich die volle Zeit die mir zur Verfügung steht. Am Ende der 90 Minuten packe ich die Klausur wieder in den Umschlag und gebe sie ab. Ich muss sie noch unterschreiben und auch dass ich sie abgegeben habe.

Ich bin froh es geschafft zu haben. Manch einer springt Fallschirm – andere schreiben Klausur. Heute lasse ich es mir gutgehen und baue Adrenalin ab. Morgen mache ich mich an das „Wissenschaftliche Arbeiten“, die Kurse dazu habe ich 3/4 durch.

Fazit

Alles ist machbar. Keine Panik. Als einziger Kritikpunkt des heutigen Tages:
Für die Klausur hätte ich gerne  normales kariertes Papier! Diese IUBH-Monster-Kästchen sind einfach nur grauenhaft. (Nachtrag: Gut 2 Wochen nach der Klausur ist mir aufgegangen, dass ich diese eine Aufgabe ganz anders viel einfacher hätte lösen können und ich dafür auch kein vernünftiges Karopapier gebraucht hätte. Haha, schon interessant, warum man in einer Klausursituation manchmal echt bescheuert ist.  Ich hoffe aber, dass ich auch so zum richtigen Ergebnis gekommen bin…. )

An alle, die Mathematik für Wirtschaftsinformatiker I noch vor sich haben:
Wer die Musterklausur ohne Probleme bearbeiten kann, der wird auch die richtige Klausur gut schaffen.

Ich habe mit meinen recht vielen Übungseinlagen 133 Stunden mit diesem Modul verbracht.

Noch 6 Tage bis zur Klausur

Jetzt wird es langsam „ernst“. Noch 6 Tage, dann schreibe ich meine erste Klausur. Ich bin mir sicher ich fliege nicht durch ( ausser ich verschlafe den Termin) , aber ich will natürlich eine gute Note schreiben.

Einen Tick habe ich auch noch von früher: ich habe mir einen zweiten Taschenrechner gekauft, weil ich immer total schiss habe, dass mich der eine in der Klausur im Stich lässt. Genau das habe ich im Abi auch gemacht. Ich bin mit zwei Taschenrechnern losgezogen. Kaputt gegangen ist keiner der Taschenrechner.

Ich weiss noch, wie damals eine total aufgelöste Mutter in den Abi-Klausurraum platze, weil sie dachte, ihr Sohn hätte den Taschenrechner zuhause vergessen. Tatsächlich brachte sie aber die Fernbedienung vom Fernseher. Wir haben uns schlappgelacht.

Also habe ich jetzt zwei  Casio fx-87DE plus. Der Nachfolger vom fx-86 der in der Liste der erlaubten Taschenrechner geführt wird. Da das Modell das empfohlene für Sek I und Sek II ist, er nicht programmierbar ist und er keine Grafiken zeichnen kann, bin ich mir sicher, dass er auch der richtige für die Studiumsklausur ist. Jedenfalls kann er nichts was er nicht können darf.

Ich habe auch noch eine Menge Übungsaufgaben gefunden. Die meisten in dem Buch „Mathematik für Informatiker“. (Link siehe  auf Mathematik für Wirtschaftsinformatiker ). Da ist sogar mehr dabei als jetzt für die Klausur nötig ist. Aber es gibt ja noch ein Modul Mathe 2. Ich kann mir vorstellen, dass da vielleicht dann auch noch was davon relevant ist.

Die Übungsklausur im CLIX konnte ich mühelos. Ich kann nur hoffen, dass in der Klausur nicht irgendwelche Dinge abgefragt werden wo ich eben mal auf dem Schlauch stehe. Wenn der Schwierigkeitsgrad ungefähr der gleiche ist, sollte aber alles gut klappen. Leider nervt es mich immer total, wenn ich vor Aufgaben sitze, wo ich einfach gar nicht klar komme. Dann ist das Gefühl von „ich bin gut vorbereitet “ immer sofort verschwunden und Panik macht sich breit.

Naja – Ich habe den großen Vorteil: Ich habe schon einen Job, ich mache das freiwillig, es kommt auf nichts an. Also calm down ! Mein Sohn ( 16 ) geht ausreichend bis mangelhaft vorbereitet in seine Klausuren, total relaxed und „alles easy“. Haha . na und ich dreh jetzt schon am Zeiger.

Die anderen Kurse habe ich für die kommende Woche erstmal beiseite gelegt. Da weiss ich noch nicht, ob ich mich im Dezember oder erst im Januar an die Klausur wage. Das entscheide ich in 2 Wochen. Eins nach dem anderen.

 

Zeitmodellwechsel

Ich vermute, dass das 72 Monate Zeit-Modell doch etwas zu viel Luft lässt.

Ich habe mich jetzt für die Mathe Klausur am 21.11.15 angemeldet. Und mit dem „Wissenschaftlichen Arbeiten“ bin ich mittendrin. Nachdem ich das 72 Monate Zeit-Modell gewählt habe, kann ich bis Ende März 16 nichts neues buchen …

Doof, denn wenn ich mich traue die zweite Klausur BWIR im Dezember zu schreiben habe ich 3 Monate kein Frischfutter.

Daher habe ich jetzt einen Antrag auf Zeitmodell-Wechsel gestellt. Ab Ende Januar bin ich dann im 48 Monate-Modus.

Wissenschaftliches Arbeiten

Seit einiger Weile bin ich nun schon mit dem Studienheft „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ zugange.

Lustig – aber dieses Skript fiel mir Anfangs schwerer als Mathe. Wobei ich mich phasenweise gefühlt habe wie ein Baby, das nicht Laufen kann, dem aber schon erklärt wird wie ein Marathon abläuft. Warum muss ich am Anfang des Studiums denn wissen, wie ich  die Bachelorarbeit schreiben muss ?

Aber jetzt habe ich mich da auch eingelesen. Die Thematik ist mir dadurch logisch und schlüssig geworden und ich finde in meinem Gehirn Schubladen finde wo ich das ablegen kann.

Ich habe mir vorher gar nicht so klar gemacht, was „wissenschaftliches Arbeiten“ eigentlich ist.  Auf jeden Fall mal klingt es wichtig. Diese klaren Regeln und der kritische Rationalismus macht Wissenschaft transparent. Ich hatte vorher immer eher so das Bauchgefühl von „Wissenschaftliches ist eh ein Buch mit sieben Siegeln“.

Sehr sympathisch ist mir auch, dass die Sätze kurz gehalten werden sollen. Nichts hasse ich mehr als Endlos-Sätze. Gerade bei komplexen Inhalten weiß ich da am Ende nicht mehr mit was sie angefangen haben.