Klausurvorbereitung

Da jetzt doch schon einige Anfragen bezüglich Klausurvorbereitung kamen, will ich Euch hier mal meine Erfahrungen schreiben.

Ich weiss noch, dass ich vor meiner aller ersten Klausur – das war Mathe 1 – tierisch panisch war, weil ich überhaupt nicht abschätzen konnte, was da an Fragen kommen könnten. Deshalb hier ein paar generelle Informationen, die  bisher auf alle Klausuren zutrafen, die ich geschrieben habe.

  1. Das Skript ist super wichtig! Und zwar bis ins letzte Detail. Das heisst, dass ihr das Skript  verstehen müsst und es auch detailliert wissen müsst. Zwischen „verstanden haben“ und „selber ausführen können“ ist ein großer Unterschied! Daher: selbst wenn ihr denkt, „ja das kann ich“, schreibt die Lösungen von Aufgaben oder  Inhalte auf Papier, egal wie trivial es Euch erscheint. Ich habe da manchmal mein blaues Wunder erlebt, weil ich dachte ich könnte es mit links. Die Skripte bisher waren sehr übersichtlich aufgebaut. Und meist wird auch versucht, ein Praxisbezug herzustellen. Wenn also (was oft vorkommt!) ein Unterthema erläutert wird und dann zB. 6 Unterpunkte aufgeführt sind, die ebenso erläutert werden, dann müsst ihr die Unterpunkte wissen. Ich habe in BWL mal gedacht, es reicht wenn ich die Punkte weiß und ich nicht auch noch die korrekte Zuordnung lernen muss ( Was gehört zu welchem Begriff ). Pustekuchen. Es wurde die genaue Zuordnung abgefragt! Wenn Tabellen im Skript vorkommen, ist es sinnvoll, diese komplett zu verstehen, auswendig zu wissen oder fähig sein, sich sich diese in der Klausur wieder herzuleiten. Im Skript findet ihr ziemlich geballtes Wissen. Da sind so gut wie keine sinnlosen Sätze. Manchmal hat sich mir die Tragweite einzelner Aussagen allerdings erst erschlossen, wenn ich durch andere Materialien an das gleiche Thema herangeführt wurde.
  2. Fachbegriffe im Skript: Die müsst ihr alle genau wissen, selber definieren können und korrekt anwenden können. An den Rändern sind hier oft gute Definitionen. Auf jeden Fall können!
  3. Sachverhalte verstehen und anwenden können. Wer das Skript nicht verstanden hat, sondern es nur auswendig gelernt hat, der wird einen schweren Stand haben. Bei offenen Fragen ist oft Transferleistung gefragt. Nur mit Auswendiglernen ist da nicht viel zu wollen. Auf die offenen Fragen gibt es zwischen 6 und 10 Punkten. Daher könnt ihr Euch ausrechnen, dass die super wichtig sind.
  4. Tutorien: Hier kommt es leider sehr auf den Tutor an. Einige Tutorien sind sehr wichtig, weil es überaus hilfreiche Tips gibt und zwar für jedes Kapitel.  Generell: Wenn die Live Tutorien zeitlich nicht passen, dann schaut auf jeden Fall die Aufzeichnungen an! Klausurvorbereitungstutorien sind natürlich ein Muss.
  5. Vodcasts: Ich schaue die immer an, weil sie mir helfen das Skript besser zu verstehen. Wenn das nicht reicht, suche ich auf youtube oder sonstwo im Internet weiter nach Infos.
  6. AKF / Musterklausuren / Zusammenfassungen: AKF = Altklausurfragen. Wie an allen Fachhochschulen und Unis tauschen sich die Studenten natürlich über die geschriebenen Klausuren aus. Gedächtnisprotokolle über mal vorgekommene Klausurfragen sind kurz vor Klausuren sehr hilfreich, denn selbst wenn die Fragen in der Klausur anders sind, so kann man doch herauslesen, welche Art von Fragen vorkommen können. Damit kann man ganz gut kontrollieren, ob man klausurreif ist. Auch in Tutorien gibt es hier bisweilen hilfreiche Übungen und Hinweise. In einigen Modulen gibt es Musterklausuren, das ist natürlich super.  Es ist sinnvoll, sich aus den Skripten eigene Zusammenfassungen zu schreiben oder die von Mitstudenten zu nutzen. Das hilft vor Klausuren die Unmengen an Informationen im Gehirn zu strukturieren. Damit bekomme ich immer einen Überblick über das Modul.
  7. Bezüge zu anderen Modulen: In BWL kam eine offene Frage dran, was gemacht werden kann, um den Produktionsprozess einer Softwareentwicklung zu optimieren. Hier musste man also das Wissen aus BWL kombinieren mit Wissen aus IGIS. Da war man gut beraten, auch noch Inhalte aus IGIS parat zu haben. Ich weiss noch, dass mich das aber  in der Klausur irritiert hat, weil ich so auf BWL geeicht war und beinahe vergessen hatte, dass ich nicht BWL sondern Wirtschaftsinformatik studiere.  Vermeidet also Scheuklappen.

Ansonsten liegen die Fragen in der Klausur oft sehr nah am Skript. Was aber nicht heisst, dass man nicht „Wissen übertragen können muss“. Ihr könnt davon ausgehen, dass nichts gefragt wird, was nicht im Skript steht. Um die Inhalte wirklich bis ins Detail zu lernen, benutze ich nach wie vor Repetico. Damit kann ich am besten lernen. Ich weiss, dass die IUBH eine andere Software empfiehlt, die habe ich auch mal ausprobiert, aber ich bin bei Repetico geblieben.

Ich finde es schwer, Sachverhalte korrekt und mit dem richtigen Fachvokabular auf den Punkt zu bringen. Für die Klausuren ist das jedoch sehr wichtig.  Oft „weiß“ ich eine Antwort auf eine Frage im Grunde, wenn ich mich aber zwinge, diese laut auszuformulieren, merke ich, dass es doch noch hapert. Mit Repetico lässt sich das also prima üben. Wer meine Kartensätze nutzen will, schickt mir über Repetico einfach eine Freundschaftsanfrage ( ich bin jadasklappt ). Ich habe nicht alle Kartensätze neu erstellt, viele sind schon von „Vorstudierern“ mühsam aufgebaut worden. Und ich liefere hier auch gleich den Hinweis, dass da auch immer mal wieder Fehler drin sind. Aber selbst in Clix sind Fehler, da wäre es ja eigenartig, wenn alles andere fehlerlos wäre. Wer das Skript vorher gut gelesen und verstanden hat, dem fallen diese Fehler sowieso direkt auf. Dadurch merkt ihr dann auch, ob ihr die Inhalte echt drauf habt.

Wenn ihr noch Fragen habt, dann könnt ihr mir gerne eine email schreiben oder das unten in die Kommentare schreiben.

7 Gedanken zu „Klausurvorbereitung

  1. Kaja sagt:

    Hallo Julia,

    zu Punkt 6… wie tauscht du dich denn mit anderen Studenten zum Thema alte Klausuren und Zusammenfassungen aus?

    Ich habe grade angefangen und überlege wie man am besten Kontakt knüpft.

    LG Kaja

    • Julia sagt:

      Generell ist es immer sinnvoll mal Facebook mit den entsprechenden IUBH-Gruppen zu durchforsten. Genaueres per email. Ich habe bisher noch in keinem Modul ein lebhaftes Forum in Clix gefunden. Da ist es wohl einfach zu steif.

  2. Chris sagt:

    Hallo Julia,

    wie immer ein sehr hilfreicher Beitrag. Danke dafür! Ich bin deinem Vorschlag gefolgt und habe dir eine Anfrage bei Repetice geschickt.

    Viele Grüße
    Chris

  3. Ulrike sagt:

    Hallo Julia,
    Seit einiger Zeit verfolge ich nun schon dein Blog. Du bist für mich eine Inspiration und Motivation! Begonnen mit der Entscheidung diesen Studiengang zu belegen auch wenn ich nicht mit nem Computer im Arm geboren wurde bis hin zu kleinen Lernhängern oder auch grad aktuell einen etwas größeren.
    Und jetzt lese ich einen ausführlichen Eintrag über Klausurvorbereitungen. Irgendwie passt das grad mal wieder… Ich folge nun auch hier deiner Empfehlung und habe dir eine Freundschaftsanfrage auf repetico geschickt. Vielen Dank für deine Beiträge, Ideen und alles was einem halt hilft, wenn man mal wieder das Gefühl hat, etwas allein auf seinem Weg zu sein.

    Liebe Grüße
    Uli

    • Julia sagt:

      Hallo Uli, gegen Lernhänger helfen (mir) meist klitzekleine-Lehrneinheiten. Die sind überschaubar, recht schnell schaffbar und wenn sie mit etwas abgeschlossen werden können, wie zB ein Clix-Test, dann motivieren sie auch. Ich setze mir immer solche Ziele. Es reicht schon sowas wie „10 Fragen pro Tag in Repetico beantworten“ oder „Bis heute Abend muss ich 2 Seiten im Skript gelesen haben“. Oder auch „nur“ : „Morgen schaue ich mir den Vodcast Modul KLR1 Lektion 5 an!“
      lg
      Julia

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